Auf dem Bau, da ist es staubig, dreckig, es geht rau zur Sache. Schwere Maschinen, laute Umgebung. Das scheint nicht zur Digitalisierung zu passen, oder doch? Mit Digitalisierung werden längst nicht mehr nur große Tech-Konzerne wir Microsoft oder Apple verbunden. Jeder kann die Vorteile neuer Technologien für sich entdecken und damit komfortabel und effizient arbeiten – auch in der Baubrache.
Was offensichtlich ist: Diese Meinung habe ich nicht exklusiv. Nicht umsonst war eines der Leitthemen der Bauma 2022 die „Digitale Baustelle“. Der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau setzt mit der Arbeitsgemeinschaft Machines in Construction (MiC) 4.0, die an einheitlichen, herstellerübergreifenden digitalen Standards arbeitet, ebenfalls ein Zeichen, dass es die digitale Vernetzung von Baumaschinen und Bauinfrastruktur braucht. Und dieser Meinung schließe ich mich uneingeschränkt an. Um diesen Ansatz konsequent weiter zu verfolgen, brachen wir mehr Unternehmen in der Branche, die über Schnittstellen einen effizienten Informationsaustausch unterstützen. Was bringt dieser durch Digitalisierung hervorgerufene Informationsaustausch im Baustellenbetrieb tatsächlich?
Mehr Produktivität, mehr Wirtschaftlichkeit
Wer seine Maschinen digital anbindet, hat sie, ihre Position und ihre Betriebsdaten jederzeit im Blick. Das bedeutet im Umkehrschluss, performt eine Maschine nicht zufriedenstellend, ist dies transparent einsehbar. Gegenmaßnahmen können ergriffen, Investitionsgüter können geschützt und die Disposition kann optimiert werden. Kurz gesagt: Digital vernetzte Maschinen lassen sich effizienter einsetzen, der ROI steigt. Zudem optimiert gezieltes Wartungsmanagement die Maschinenauslastung und führt zu höherer Produktivität der Einzelmaschinen und besserer Performance auf der gesamten Baustelle.
Mit einem effizienten Flottenmanagement ihrer Maschinen erarbeiten sie sich ein Wirtschaftsplus gegenüber ihrer Konkurrenz. Insbesondere Kompaktmaschinen bieten an dieser Stelle einen großen Hebel, da Sie von dieser Geräteklasse meist eine Vielzahl von Maschinen im Einsatz haben. Diese ohne digitale Unterstützung zu monitoren und zu optimieren, ist sonst mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Wer möchte hier nicht effizient Zeit einsparen?
Sicherheit maximieren, Ressourcen schützen
Doch nicht nur die Produktivität steigt mit der Digitalisierung auf der Baustelle. Auch unter Sicherheitsaspekten macht die Vollvernetzung Sinn – und zwar für Mensch und Maschine. Digital angebundene Maschinen lassen transparente Betriebsüberwachung zu. Mit zunehmender Automatisierung von Arbeitsprozessen braucht es Vorkehrungen gegen unvorhergesehene Schäden an der Umgebung, also an der Infrastruktur oder Personen auf der Baustelle. Zur Unterstützung einer sicheren Arbeitsumgebung leisten schon heute Maschinen, welche mit entsprechenden Algorithmen ausgestattet sind, ihren Beitrag, um Bedienpersonal vor Gefahren aktiv zu warnen.
Maschinen schonen, Kunden begeistern
Zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft: Digital angebundene Maschinen können ungelernte Maschinenführer anleiten, wie sie optimal zu bedienen sind. Somit schonen sie die Maschinen, aber erleichtern auch den Einstieg für Ungelernte. Ein Aspekt der vor dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel in Zukunft immer wichtiger wird.
Und nicht zuletzt sind mit digital ans Flottenmanagement angebundenen Maschinen neue Geschäftsmodelle realisierbar. Verkaufen sie nicht mehr die Standzeit der Maschine auf der Baustelle, sondern die tatsächlich verdichtete Fläche. Auch das wird künftig möglich sein. So differenzieren sie sich vom Wettbewerb, machen den Prozess für ihre Kunden transparent und ihr Unternehmen somit attraktiv für potenzielle Auftraggeber.
Wie sie sehen: Wer die Digitalisierung unterschätzt, lässt sich viele Vorteile und Potenzial für die Zukunft entgehen. Denken Sie digital!
Welcher Meinung sind Sie? Gerne können Sie sich mit mir über die Kontaktmöglichkeiten auf der Website (Telefon bzw. Mail am rechten Bildrand) oder gerne über LinkedIn in Verbindung setzen.
Ihre Dr. Maren Hellwig
